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Lead Forward
Dienstag, 2. Dezember 2025

Lead Forward

Der wöchentliche Newsletter für erfolgreiche Führungskräfte
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Antonia Götsch
Liebe Leserin, lieber Leser.

Roland Kaiser hat mir neulich den Rest gegeben. Auf einem dieser U-Bahn-Bildschirme las ich die Meldung, der Sänger beklage den Verlust von Werten. In Deutschland sei etwas ins Wanken geraten.

Ich will Herrn Kaiser gar nicht widersprechen, aber in diesem Moment lief mein persönliches Nörgelfass über. Gefühlt lese und höre ich nur noch Gejammer und Gemecker, sei es nun über die deutsche Bürokratie, die träge Gen-Z, den Zustand der Welt. Deutschland, eines der wohlhabendsten Länder der Erde, scheint dem Untergang geweiht – und besonders laut jammern jene, die zu den privilegiertesten Einwohnern zählen.

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Die Wirtschaftspsychologin und Bestsellerautorin Vera Starker hat mir im Podcast einmal den Begriff des Jammerzirkels erklärt. Jammerzirkel entstehen, wenn wir kollektiv in einer negativen Spirale aus Klagen, Empörung und Problemdenken feststecken. Der Erste sagt: „Die Lage ist furchtbar.“ Die Zweite: „Ja, wirklich schrecklich.“ Die Dritte wird dann kaum noch einwerfen: „So schlimm ist es doch gar nicht.“ Solche Dynamiken verstärken sich durch gruppendynamische Prozesse und statt nach Lösungen zu suchen, halten sie uns in einer Art Problem-Trance gefangen.

Ich will Ihnen nicht sagen, dass Sie sich Ihre Probleme einbilden und die Welt gerade ein friedlicher Ort ist. Aber sich ununterbrochen damit zu befassen, wie schrecklich alles ist, macht die Lage nicht besser. „Wir brauchen einen radikalen Fokus auf das Mögliche, um wirksam Einfluss nehmen zu können“, sagte mir Starker. Verstehen Sie das als Einladung, Jammerzirkel zu durchbrechen.

Egal, ob Sie sich im Team gerade um die Probleme Ihrer dahinsiechenden Industrie kümmern oder mit Freunden diskutieren: Haben Sie den Mut, die Diskussion wieder auf das Machbare und Konstruktive zu lenken. Einer der größten wissenschaftlich belegten Unterschiede zwischen Gründern und anderen Menschen ist, dass die Entrepreneure einfach machen. Sie trauen sich, an eine mutige Vision zu glauben.

Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, wie wir für unsere Werte und eine positive Zukunftsidee einstehen können. Das beginnt vielleicht damit, dass Sie der Obdachlosen vor dem Supermarkt einen Saft mitbringen und fünf Minuten Zeit schenken. Oder überlegen, welche Organisation Sie mit einer Spende stärken könnten (dieser Newsletter hat mich selbst daran erinnert, dass mein Spendenbudget für 2025 noch nicht ausgeschöpft ist). Vielleicht denken Sie schon lange darüber nach, in die Politik zu gehen oder ein Ehrenamt zu übernehmen. Unsere Energie fließt dorthin, wohin wir unseren Fokus ausrichten.

Bevor ich Ihnen noch ein paar großartige Texte empfehle, möchte ich erwähnen, dass ich Roland Kaiser in der U-Bahn unrecht getan habe. Ich habe gerade noch mal das ganze Interview gelesen und war positiv überrascht, wie offen und veränderungsbereit der Sänger über die Themen verschiedener Generationen spricht. Zudem habe ich herausgefunden, für wie viele Projekte er sich ehrenamtlich engagiert. Kurzum: Für mich wäre dieser Satz die bessere Schlagzeile über dem Interview gewesen: „Mir gefallen Städte, die bunt sind“.

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Weiterlesen: Sieben Tipps für mehr Zuversicht im Team lesen Sie in dem Artikel von Vera Starker.

Zudem möchte ich Ihnen heute Hitendra Wadhwa und sein Modell „Führen im Flow“ (HBm+) ans Herz liegen. Wadhwa ist Professor an der Columbia Business School in New York und erklärt, wie Führungskräfte auch in Zeiten höchsten Drucks bei sich bleiben.

Nicht verpassen: Am 4. Dezember laden wir unsere Abonnentinnen und Abonnenten zum digitalen Community-Talk HBm live ein. Das Thema: Abfindungen. Die Outplacement-Beraterin Nane Nebel wird bei der Veranstaltung die Tipps und Tricks verraten, mit denen ihre Mandanten sich den Abschied vergolden. Hier geht es direkt zum Event.

Herzliche Grüße

Antonia Götsch
Chefredakteurin Harvard Business manager

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Chefredakteurin manager magazin: Isabell Hülsen (V.i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)
Chefredakteurin Harvard Business manager: Antonia Götsch (V.i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)
Kontakt:
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